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Fakten zum Lago di Bolsena

Der Bolsenasee ist ein fast kreisrunder See vulkanischen Ursprungs, der von den Volsiner Bergen umgeben wird. Mit 114 km² Fläche und ungefähr 43 km Umfang ist er somit der fünft größte See Italiens. Seine Oberfläche liegt 305 m über dem Meeresspiegel, die größte Tiefe beträgt ca.151 m, die Durchschnittstiefe etwa 81 m. Das Wasser ist kristallklar und schon öfter als künftiges Wasserreservoir für die 100 km südlich gelegene Hauptstadt im Gespräch gewesen.

Der See liegt in der vormals vulkanisch aktiven Zone des sogenannten Apparato Vulsinio. Er füllt eine Caldera, die vor schätzungsweise 300.000 Jahren durch Einsturz unterirdischer Magmakammern nach starken, explosiven Vulkanausbrüchen entstanden ist. Der See wird ausschließlich von Regen- und Grundwasser gespeist. Sein einziger Abfluss ist der kleine Fluß Marta, der den See bei der gleichnamigen Ortschaft am Südufer verlässt und in das Tyrrhenische Meer mündet. Es dauert deswegen nahezu 120 Jahre, bis der See rein rechnerisch sein Wasser ausgetauscht hat. Der Bolsenasee verfügt über eine sehr gute Wasserqualität, die Sichttiefen bis zu 10 Metern ermöglicht. Der schwarze, grobkörnige und mit Tuffpartikeln durchsetzte Sand an den Seeufern weist auf den vulkanischen Ursprung hin.


Im See befinden sich zwei kleine Inseln: die Isola Bisentina und die Isola Martana. Auf der Isola Bisantina befinden sich mehrere historische Gebäude: Die Insel war jahrhundertelang im Besitz der Familie Farnese und diente vielen Päpsten als Sommerresidenz. Auf der Isola Martana soll im 6. Jahrhundert die ostgotische Königin Amalasuntha von ihrem Cousin und Mitregenten Theodahad gefangen gehalten und schließlich ermordet worden sein.

 

Am Ufer des Sees liegen (im Uhrzeigersinn) die Orte Bolsena, Montefiascone, Marta, Capodimonte, Gradoli, Grotte di Castro und San Lorenzo Nuovo. In der Umgebung des Sees befinden sich die Anbaugebiete der DOC-Weine „Est! Est!! Est!!!“ und „Aleatico di Gradoli“. In den 1990er Jahren wurde eine weitere Uferverbauung durch restriktive behördliche Maßnahmen radikal eingedämmt. Dadurch ist der Zugang zum Seeufer fast nicht eingeschränkt. Der Bolsenasee gilt als gutes Beispiel für die Entwicklung eines sanften Tourismus in Italien.